Samstag, 28. März 2015

Der verdammte Krieg (März 1945)

Wer waren die Einheiten, welche "uns" befreit hatten. Ich habe mal etwas recherchiert und dank des Internet war das recht einfach.

Es handelte sich um Einheiten der 10. US Panzerdivision unter dem Kommando von General William H. Morris. Diese 10. US Panzerdivision gehörte zum XX. US-Armeekorps der 3. amerikanischen Armee. Ziel dieses Vorstoß war schnellstmöglich an den Rhein bei Speyer und Worms zu kommen. Das letzte Gefecht in dieser Gegend wurde ca. 15 km nordöstlich vom Dorf meines Vaters geführt. Eine SS Einheit versuchte vergeben und total unterlegen diese Militäreinheit aufzuhalten. Es gabt Tote und die SS Truppe wurde gefangen genommen. Den Rhein hatte man am 28. März - also 10 Tage nach dem Einnahme des Dorfes - erreicht und Überquert.
Bei Kriegsende stand die 10. US-Panzerdivison bei Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck.  

Mittwoch, 18. März 2015

Der verdammte Krieg 17 auf 18. März 1945

Die "Amies" kommen...

Erinnerung meiner Tante und meines Vaters... (aus der jeweiligen Ich-Perspektive erzählt mit Erklärungen von mir)

Ich (meine Tante) erinnere mich noch an die unsäglichen Jabo Angriffe (Jabo = tieffliegender Jagdbomber) die über unser Dorf niedergingen. Es gab bis auf die Toten an der Bahnlinie keine Verluste im Dorf selbst. Aber um die Zeit als die Amerikaner näherrückten, wurden diese Form der Angriffe eingestellt. Es war am 17. März kein einziger Flieger zu sehen, kein Jabo oder auch nur ein Bomber der in Richtung Reich flog (Reich = Deutsches Reich, im Saarland sagt man heute noch bei ältern Leuten "wir fahren ins Reich", wenn man die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz passiert). Das hat wohl damit zu tun, dass die letzten Reste der Wehrmacht und Volkssturm Tage vorher in jämmerlichem Zustand auf Pferdekarren und zu Fuß und teilweise ohne Waffen Richtung Osten gezogen waren und die Allierten die eigenen vorrückenden Kräfte nicht gefährden wollten (sog. friendly fire). Was man jedoch sah, war ein einzelner Aufklärer der Amerikaner der die Lage für die Truppen sondierte. Dieser sollte die Truppenbewegungen sehen, die Deutschen auf dem Rückzug und die Alliierten auf dem Vormarsch. Kampfhandlungen hörte man keine mehr und es fanden auch keine an jenen Tagen statt. Monate vorher hörte man rund um die Uhr die schweren Kämpfe am sog. Orschholzer Riegel (was Luftlinie ca. 30 Km entfernt ist). Ich erinnere mich sehr genau an den unentwegten Geschützdonner (so mein Vater). Meine Tante glaubt sich zu erinnern, dass die Reste auf dem Rückzug befinflichesn Soldaten zu einer Gebirgsjägerdivsion und Reste der SS gehörten. Wir waren froh, dass die Soldaten nur durchzogen und nicht halt machten, denn die Amerikaner waren sehr nah und beobachteten das Geschehen genau. Sollte halt gemacht werden, so würde dies mit sofortigem Beschuss belegt werden. Daher hatten wir alle Angst, dass wir noch alle Sterben, wenn wir den deutschen Truppen helfen oder sie hier lagern lassen. Die darauffolgende Nacht verbrachten wir im Stollen auf dem Schlossberg, wo auch der große Rest des Dorfes verharrte. am darauffolgenden Morgen (die nacht war schlaflos) sah man vom Bergaus die ersten amerikanischen Schützenpanzer. Da der Strom der sich zurückziehenden Soldaten nicht verebbte nahmen diese amerikanische Einheit die fliehenden Soldaten unter Beschuss und es wurden zwei Häuser im Ort getroffen.
Der Abend des 18 März war still. die letzten Deutschen waren abgerückt oder tot. An diesem Abend waren wir zwischen der Front. Die Deutschen waren weiter ostwärts gezogen und die Allierten - in diesem Fall die Amerikaner - waren noch nicht weiter vorgerückt. Man stand ca. 2 Km vor dem Dorf in  Stellung.
Meine Tante jetzt...  Es machte die Runde, dass im benachbarten Ort ein Lebensmitteldepot gab und die Wachen weg waren. Also machte man sich in tiefer Nacht hastig auf den Weg um zu sehen, was man so "ergattern" konnte. Zwischen beiden Orten ist ein Eisenbahntunnel, nicht lang vielleicht 15 Meter. Auf dem Rückweg mit dem "Beutegut" in Form von Mehl und Zucker (viel gab es nicht mehr, weil andere schneller waren) erlebte man eine Überraschung... jetzt weider meine Tante...
Wir sahen nur das glimmen der Zigaretten und Geräusche. Wir legten uns in den Graben mit unseren Sachen (ich war ja erst 13 und mit meiner Mutter und den Geschwistern (darunter mein Vater damals 9) unterwegs). Es waren die "Amis" es waren "Schwarze" man sah nichts bis auf das Glimmen der Zigaretten und das weiße im Auge oder die Zähne. Es war so als wären sie vom Himmel gefallen. Sei waren einfach da. Man lies uns aber passieren, Es gab keine Schikane, keine Kontrolle. Wir waren ja auch nur Frauen und Kinder. Ich erinnere mich heute noch genau, wenn ich diesen Weg gehe (so mein Vater). Für mich waren die GI's übergroß, fast wie Rießen. Es handelte sich um einen ersten Spähtrupp der vorrückenden Amerikaner.
Diesem nächtlichem Spähtrupp folgte am Tag darauf die erste größere US-Einheit. Es war eine motorisierte Einheit, die den ausweichenden dt. Einheiten nachfolgte. Ich erinnere mich (so mein Vater) dass die GIs alle nett waren und uns von dem LKWs oder Jeeps herunter Schokolade oder Kaugummi zu warfen. Auch die erste Begegnung mit einem "Schwarzen" und der erste Genuss einer Apfelsine... aber dazu später mehr...

Somit war der Krieg hier aus... wenn auch noch nicht für alle anderen


Dienstag, 17. März 2015

Der verdammte Krieg (Kriegsende 1945)

Ich habe lange überlegt, ob ich die wenigen Zeitzeugen die ich persönlich kenne, noch über deren persönliches Kriegsende befrage. Dazu zählen mein Vater (79 Jahre alt) meine Mutter (73 Jahre alt), mein Nachbar (91 Jahre alt), meine Tante (Schwester meines Vaters und 83 Jahre alt) und das was ich sonst noch aus Erzählungen von früher kannte.
Ich versuche nach den Daten die ich halbwegs sicher recherchieren kann hier wiederzugegen und an den Tagen genau das zu schreiben, wann es denn vor 70 Jahren passierte.