Montag, 22. Juni 2015

Reise und etwas Statisik

Auf meiner kleinen Reise durch Mitteleuropa habe ich insgesamt 2.996 km im Zug zurückgelegt, 5 Mal Grenzen überschritten (ohne Passkontrolle), 5 Länder durchfahren, 403.701 Schritte gelaufen oder 355,37 km zu Fuß zurück gelegt. Ich danke meinen Füssen und meinem (derzeit schmerzenden) Rücken (nach 10h Zugfahrt). Weitere Posts folgen

Donnerstag, 11. Juni 2015

Kaffeehaus Budapest Cafe New York

Das Café New York ist ein Wunder ein boahhh-ein-Mund-zu-es-zieht-Erlebnis. Ein Füllhorn aus Formen, Materialien, harmonsierenden und dann wieder einander widerstrebenden Elementen. Man könnte fast sagen eine Eruption aus Prunk und Protz. Ein Wahnsinn in Barock, den man eher in Versailles vermuten und nicht in einem Kaffeehaus aus dem 19. Jahrhundert. Es wurde im Jahre 1880 (oder etwas später) von der Versicherungsgesellschaft New York in Auftrag gegeben bei Alajos Hauzmann, Flóris Korb und Kálmán Giegl. Das Cafe wurde im Erdgeschoss des Hauses eingerichtet. Die äußere Fassade schwankt unschlüssig zwischen Neo-Barock und Neo- Renaissance. Das Café ist weitläufig offen gestaltet und mit Gewölben, Säulen, vergoldeten Stuckelementen, Fresken und venezianischen Lüstern ausgestattet. Es ist in 3 Ebenen gegliedert - Erdgeschoss, mélyviz (tiefes Wasser), offenes Untergeschoss und Galerie. Man könnte sich bei den Samt und Seide und den Bronzeskulpturen auch an Neuschwanstein erinnert fühlen. Das Cafe ist sozusagen eine besondere, überschwängliche Neuedefiniton von Luxus aus dem Jahre 1894. Als es die Pforten öffnete sagte man es wäre das schönste Kaffeehaus der Welt.
Bei der Eröffnung wurde der Schlüssel gestohlen und in die Donau geworfen mit dem Ziel, auf dass dieser Tempel des Kaffees nie mehr schließen möge. Im Café tummelten sich alsbald viele Literaturschaffende und die Zeitschrift "Nyugat" (Abendland) verlegte die Redaktion quasi an den Kaffeetisch. Der Schaffer des Films "Casablanca" Mihály Kertéz (Bekannt als Michal Curtiz) war Stammgast.






Wiederhall

So still ist es
Blütenweiss ist das Papier
Gedanken formen sich
Buchstaben bilden erste Sätze
Kein Sinn vermag sich zu finden
Der Wiederhall der Worte
Er geht nach innen
Möchte das Papier nicht beschmutzen

Montag, 8. Juni 2015

Kaffeehaus Prag "Cafe du Louvre"

Das Cafe du Louvre ist eines der "literatischen" Cafes in Prag mit ehemals illustrem Publikum á la Kafka, Werfel und weitere Schrifsteller der alten K&K zeit. Das Interieur ist in Pink domiert und creme und entspricht dem Neo-Rokoko.  Wenn nicht so viele Touristen das geschehen dominieren würden, könnte glatt Jahrhunderwendestimmung aufkommen. Aber das ist nur eine Neo-Romantische Vorstellung von mir. Das Café wurde 1902 eröffnet und liegt Zentral einer der Hauptstraßen der Prager Neustadt. Das Café wurde 1948 von den Kommunisten geschlossen und in ein Büro verwandelt. Die Neueröffnung in original Ausstattung erfolgte 1992. Undwiderstehlich ist hier der Schokoladenkuchen und der Apfelstrudel.





Sonntag, 7. Juni 2015

Kaffeehaus Prag "Café Imperial"

Das Café Imperial ist ein Kontrast zu allem was sonst als Kaffeehaus kennt. Gelegen im Norden der Prager Altstadt nahe am Bahnhof in einem Hotel bestückt außen mit Lampen haltenden Teufeln. Man könnte meinen die Hölle hätte hier eine klassizistische Außenstelle eröffnet. Streng genommen handelt es sich bei dem gesamten Gebäude (Hotel nebst Café) um ein Werk der geometrischen Moderne. Eröffnet wurde das Haus im Jahre 1914. Das Café ist mit einer - seinerzeit - nie dagewesenen Pracht ausgestattet. Im Gegensatz zum Cafe New York - wo man mit Damast und Gold arbeitete, ist das Café Imperial mit Keramikfliesen ausgestattet. Es ist ein Werk von Jan Benes, Professor an der Prager Kunstgewerbeschule. Es dominieren Motive aus dem Orient und aus dem alten Ägypten. Betritt man das Cafe durchschreitet man eine Welt filigraner Mosaiken, riesiger Halbreliefs, ornamentüberladene Fließen, Bordüren. Wände, Säulen, Decken... überall. Das Café ist geflutet von einem hellen sanften Licht. Als ob man in vom Grau der Straße in ein anderes Zeitalter und in eine andere Welt eintaucht. Man kann sich hier Franz Kafka am Tisch vorstellen oder Werfel oder Rilke. Im Hotel hatten die Nazis übrigens das Gestapohauptquartier eingerichtet und im Keller ein illegales Casino.






Joseph Roth über Prag

Prag ist eine Stadt, in der ich niemals zu Hause war und in der ich in jedem Augenblick zu Hause sein kann. Man braucht in Prag nicht "verwurzelt" zu sein. Es ist eine Heimat für Heimatlose. Sie hat keine Sentimentalität. (Joseph Roth)

Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Man ist in Prag irgendwie einsamer als in anderen Städten. Das hat mir doch sehr zu schaffen gemacht. Prag hat was schroffes. Prag ist schnell. Prag ist aber auch hoffnungslos romantisch. Prag ist geschäftig. 


Samstag, 6. Juni 2015

Kaffeehäuser Prag "Grand Café Orient"

Wie soll man diesen Ort treffend beschreiben. Es ist ein Unikat in der großen Kaffeehauslandschaft. Es ist kein Jugendstil, es ist kein überbordender Klassizismus, es ist kein Modern irgendwas, kein Hort des Design. Es ist das einzige Café im Stil des Kubismus. Es ist im Haus der Schwarzen Madonna am Altstädter Ring in Prag. Würde man nicht die seltsamen kubischen Fenster sehen, würde man achtlos an dem Haus und dem Cafe im 1. Stock vorbeigehen. Das Café wurde 1912 eröffnet und in den 1920er Jahren schon wieder geschlossen und hat dann einen 80-jährigen schlaft geschlafen bis zur Wiedereröffnung 2005. Es ist wie eine phantatsiche Zeitreise in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Architekt des Hauses, sowie des Cafe ist Josef Gocár.
Hier ein Paar Bilder:







Freitag, 5. Juni 2015

Das erste Bild der neuen Tour First pic of the New Tour

Rainer Maria Rilke

Wenn ich schon beim Bier in Prag die Gedanken schweifen lasse. Dann - warum nicht mit Rainer Maria.

Eben schrieb ich dass ich noch nicht eintauchen konnte in den Strom der Stadt... Geduld ist das Stichwort... Geduld Rainer Maria Rilke hat es recht treffend auf den Punkt gebracht.

Über die Geduld
(von Rainer Maria Rilke)

Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären...

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit...

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.

Kafka über Prag

Prag läßt nicht los. Uns beide nicht. Dieses Mütterchen hat Krallen. Da muß man sich fügen oder -. An zwei Seiten müßten wir es anzünden, am Vyšehrad und am Hradschin, dann wäre es möglich, dass wir beide von loskommen."

Brief an Oskar Pollak  20. XII. 1902

Noch kann ich das so nicht sagen aber Prag hat eine Anziehung die besonders ist. Heute ist der erste Tag und ich konnte mich nicht so echt tief einlassen, aber das ist mir ausser im Paris und Jerusalem nie passiert. Beides sind besondere Städte für mich, mit einer besonderen Bindung.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Mein Stiller Begleiter

Nie gehst du weg
Stets folgst du mir
Deinen stinkenden Atem spüre ich im Nacken
Manchmal so stark wie ein bedeutungsloser Windhauch
Oder schwer wie ein Fels der auf mich stürzt und mich erdrücken zu sucht
Egal wie schnell ich renne
Deine schmutzigen gierigen Hände sind da
Sie greifen nach mir
Wollen mich niederreißen
Hineinziehen in den Abgrund
Zu den Schatten ohne Licht und Freude
Je schneller ich laufe umso mehr greifst du nach mir
Hände gemacht aus Dunkelheit
Atem aus Schwermut
All das verfolgt mich bei Tag
Nachts sehe ich in deine Fratze
Sie glotzt mich an
Grinsend und fauchend
Geh weg, ich laufe schneller
Gelassen weis ich
Dieses Rennen werde ich nie gewinnen
Du wirst mich überholen im Rennen des Lebens
Keuchend werde ich das Ziel erreicht

Doch du sitzt dort mit einem zufriedenen Grinsen

Dienstag, 2. Juni 2015

Some thoughts about my trip to Czech Republic

When I think about Czech Republic what do I remember, apart form Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Milan Kundera, or Vaclav Havel or Alexander Dubcek (in fact he was slovakian not czech) or Emil Zatopek... I remember Pan Tau and Lucie, postrach ulice... :-) some good childhood movies


Otto Šimánek


Otto Šimánek


Lucie and her friends but what was the name of these two funny guys?

In German its Friedrich & Friedrich or Ferdy and Ferdy in Czech




Montag, 1. Juni 2015

Lieblingsworte Juni 2015

Vertrauen
Wärme
Reisen
Freiheit
Ruhe

Next stopp on my trip eastern

Prague
Bratislava
Kosice
Budapest
Vienna

See you soon and first Franz Kafka... and Slávka... sorry Franz comes first 

Letzte Kippe mit Gedanken

Bin ich ratlos
Bin ich zornig
Bin ich verwirrt
Solch blöde fragen
Was bleibt ist eine kippe im klo
Über dem wasser der schüssel schwebt mein geist
Er kreist und fragt
Ich zünde mir eine zweite kippe an
Inhaliere tief, der brustkorb gebläht mit rauch
Berauschend und beruhigend zugleich
Ach scheiss auf fragen
Ich schnippe die kippe fast ungeraucht ins klo

Spüle den gedanken gleich mit runter

(ein neuer Verusch a la Bukowski)