Sonntag, 7. Juni 2015

Kaffeehaus Prag "Café Imperial"

Das Café Imperial ist ein Kontrast zu allem was sonst als Kaffeehaus kennt. Gelegen im Norden der Prager Altstadt nahe am Bahnhof in einem Hotel bestückt außen mit Lampen haltenden Teufeln. Man könnte meinen die Hölle hätte hier eine klassizistische Außenstelle eröffnet. Streng genommen handelt es sich bei dem gesamten Gebäude (Hotel nebst Café) um ein Werk der geometrischen Moderne. Eröffnet wurde das Haus im Jahre 1914. Das Café ist mit einer - seinerzeit - nie dagewesenen Pracht ausgestattet. Im Gegensatz zum Cafe New York - wo man mit Damast und Gold arbeitete, ist das Café Imperial mit Keramikfliesen ausgestattet. Es ist ein Werk von Jan Benes, Professor an der Prager Kunstgewerbeschule. Es dominieren Motive aus dem Orient und aus dem alten Ägypten. Betritt man das Cafe durchschreitet man eine Welt filigraner Mosaiken, riesiger Halbreliefs, ornamentüberladene Fließen, Bordüren. Wände, Säulen, Decken... überall. Das Café ist geflutet von einem hellen sanften Licht. Als ob man in vom Grau der Straße in ein anderes Zeitalter und in eine andere Welt eintaucht. Man kann sich hier Franz Kafka am Tisch vorstellen oder Werfel oder Rilke. Im Hotel hatten die Nazis übrigens das Gestapohauptquartier eingerichtet und im Keller ein illegales Casino.






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