Donnerstag, 11. Juni 2015

Kaffeehaus Budapest Cafe New York

Das Café New York ist ein Wunder ein boahhh-ein-Mund-zu-es-zieht-Erlebnis. Ein Füllhorn aus Formen, Materialien, harmonsierenden und dann wieder einander widerstrebenden Elementen. Man könnte fast sagen eine Eruption aus Prunk und Protz. Ein Wahnsinn in Barock, den man eher in Versailles vermuten und nicht in einem Kaffeehaus aus dem 19. Jahrhundert. Es wurde im Jahre 1880 (oder etwas später) von der Versicherungsgesellschaft New York in Auftrag gegeben bei Alajos Hauzmann, Flóris Korb und Kálmán Giegl. Das Cafe wurde im Erdgeschoss des Hauses eingerichtet. Die äußere Fassade schwankt unschlüssig zwischen Neo-Barock und Neo- Renaissance. Das Café ist weitläufig offen gestaltet und mit Gewölben, Säulen, vergoldeten Stuckelementen, Fresken und venezianischen Lüstern ausgestattet. Es ist in 3 Ebenen gegliedert - Erdgeschoss, mélyviz (tiefes Wasser), offenes Untergeschoss und Galerie. Man könnte sich bei den Samt und Seide und den Bronzeskulpturen auch an Neuschwanstein erinnert fühlen. Das Cafe ist sozusagen eine besondere, überschwängliche Neuedefiniton von Luxus aus dem Jahre 1894. Als es die Pforten öffnete sagte man es wäre das schönste Kaffeehaus der Welt.
Bei der Eröffnung wurde der Schlüssel gestohlen und in die Donau geworfen mit dem Ziel, auf dass dieser Tempel des Kaffees nie mehr schließen möge. Im Café tummelten sich alsbald viele Literaturschaffende und die Zeitschrift "Nyugat" (Abendland) verlegte die Redaktion quasi an den Kaffeetisch. Der Schaffer des Films "Casablanca" Mihály Kertéz (Bekannt als Michal Curtiz) war Stammgast.






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