Mittwoch, 15. April 2015

Der verdammte Krieg (im April 1945)

Der erste "Schwarze" und die Apfelsine (erzählt von meinem Vater)

Nachdem die amerikanischen Kampfgruppen durchgezogen waren und die die Häuser alle nach versteckten Soldaten durchsucht waren, kamen die nachrückenden Einheiten. Wir Kinder (besonders die Jungen) waren ja immer neugierig... Hier war für uns mehr oder weniger Ruhe eingekehrt und die GIs haben auf der Eisenbahnbrücke einen Wachposten aufgebaut um das Tal zu überschauen. Die Brücke war teilweise durch einen Bombentreffer zerstört. Auf der Eisenbahnstrecke stand noch ein ausgebrannter deutscher Zug, wo wir spielten und unseren Spass hatten. Die Schule war ja schon lange aus in den Wirren des Krieges. Also hatten wir viel Zeit.
Und so spielten wir wieder in der nähe dieses Wachpostens. Es war ein nebeneinander in der Zeit davor, Wir trauten dem "Ami" nicht und er traute uns - aus gutem Grunde auch nicht. Der "Schwarze" kam auf mich zu und sagte irgendwas auf englisch, was ich ja nicht verstand. Aber an seiner Art zu gehen und leicht gebückt zu mir runter mit einem Apfel in der Hand kam er und schenkte mir diesen. Er fühlte sich komisch an und war knall orange. Ich nickte brav und meine Kumpels wollten auch einen haben. Nichtsahnend was ich da in der Hand hielt biss ich in die Apfelsine. Ich spuckte soft das Stück Seife weider aus. Denn ich dachte er hat mir ein rundes orangenes Stück Seife geschenkt. Bis dahin war mir eine Apfelsine unbekannt. Der GI und die anderen lachten laut und viel, weil ich das Gesicht so verzog und die erste Apfesine wegwarf und beleidigt unter mich starrte. 

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